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Willkommen zu den neuesten Entwicklungen im Instrumentenbau! Hier findest du aktuelle Informationen rund um Werkstattpraxis, technologische Innovationen, Traditionen sowie die Einflüsse von KI und anderen Trends auf die Welt des Instrumentenbaus. Wir bieten Einblicke in vergangene Ereignisse und Entwicklungen der Musikwelt – von Instrumenten, Music Equipment und Techniken bis hin zu spannenden Hintergrundgeschichten.


08.12.24- Das Geheimnis des Harmoniums: Ein Instrument zwischen Kunst und Kuriosität

In der verstaubten Ecke eines Antiquitätenladens steht es, ein Harmonium, das Holz matt, die Pedale abgenutzt. Für die meisten ist es nur ein Relikt vergangener Zeiten, ein Möbelstück mit Tasten. Doch dieses scheinbar unscheinbare Instrument birgt eine geheimnisvolle Geschichte und den Schlüssel zu einer Welt voller klanglicher Überraschungen. Das Harmonium funktioniert auf erstaunliche Weise: Luft wird entweder durch Druck- oder Saugwindmechanik durch Bälge bewegt. Diese Luft bringt kleine Metallzungen zum Schwingen, die jeden Ton des Instruments erzeugen. Mit den Füßen treten die Spieler rhythmisch auf die Pedale, als würden sie den Atem des Instruments kontrollieren – ein lebendiger Tanz zwischen Mensch und Maschine.
Im 19. Jahrhundert fand das Harmonium seinen Platz in Wohnzimmern, Kirchen und Konzertsälen. Es war jedoch nicht nur ein Begleitinstrument für religiöse Gesänge oder Hausmusik. Virtuosen wie César Franck und Max Reger schufen Werke, die das volle künstlerische Potenzial des Harmoniums ausschöpften. Besonders das Kunstharmonium, eine raffinierte Variante mit Druckwindsystem, wurde zum Liebling anspruchsvoller Musiker. Sigfrid Karg-Elert, einer der großen Harmonisten seiner Zeit, erklärte das Harmonium zur Königsdisziplin und beschrieb es als ein Chamäleon der Klangfarben, das in den Händen eines Meisters zu einem Orchester werden könne.
Die Register des Harmoniums erlauben es, den Klang zu formen und zu verändern, von zarten Flötenklängen bis zu wuchtigen Basslinien. Mit den richtigen Kombinationen entfaltet das Instrument ein Spektrum, das an eine kleine Orgel erinnert. Doch anders als die Orgel hat das Harmonium eine Intimität und Wärme, die den Raum mit Geschichten füllt. Im 20. Jahrhundert verschwand es weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein, verdrängt von elektrischen Orgeln und moderner Unterhaltungstechnik. Doch in den letzten Jahren erlebt das Harmonium eine Renaissance. Musiker und Klangforscher entdecken das Instrument wieder, fasziniert von seiner Vielseitigkeit und seinem einzigartigen Charakter.
Eine junge Musikerin beschrieb ihre erste Begegnung mit einem alten Harmonium als magischen Moment, bei dem jeder Ton wie ein geheimnisvolles Flüstern aus der Vergangenheit wirkte. Heute finden sich Harmonien nicht nur in historischen Kirchen, sondern auch in Studios moderner Künstler. Ihre eigenwilligen Klänge bereichern Filmmusik, Avantgarde-Kompositionen und sogar Pop-Produktionen. Manche Instrumente werden liebevoll restauriert, andere in ihrer schlichten Schönheit belassen, ein Zeugnis für die Zeit, die an ihnen vorübergegangen ist.
Das Harmonium ist mehr als ein musikalisches Relikt. Es ist ein Instrument voller Geheimnisse und Möglichkeiten, das Spieler und Zuhörer gleichermaßen in seinen Bann zieht. Für die, die bereit sind, sich auf sein eigenwilliges Wesen einzulassen, öffnet es die Tür zu einer Klangwelt, die so vielseitig wie faszinierend ist. Vielleicht steht auch in Ihrer Nähe ein verstaubtes Harmonium und wartet darauf, entdeckt zu werden – ein musikalischer Schatz, der nur darauf wartet, seine Geschichten zu erzählen.

20.11.24- Augustine-Saiten für Gitarre: Innovation und Geschichte

Label Red Augustine

Die Welt der Gitarrensaiten hat eine faszinierende Entwicklung hinter sich, und eine der revolutionärsten Innovationen in diesem Bereich geht auf Albert Augustine zurück. Dieser dänische Einwanderer und leidenschaftliche Gitarrenenthusiast war in den 1940er Jahren maßgeblich daran beteiligt, das Problem der damaligen Gitarrensaiten zu lösen, die vorwiegend aus Darmsaiten bestanden und aufgrund des Zweiten Weltkriegs knapp und unzuverlässig wurden.
In dieser Zeit kämpften viele Gitarristen mit der schlechten Qualität der Saiten, darunter der berühmte spanische Gitarrist Andrés Segovia. Die Darmsaiten waren oft brüchig, ungleichmäßig und kaum in ausreichender Menge erhältlich. Segovia, der die klassische Gitarre zu einem ernstzunehmenden Konzertinstrument machte, war besonders frustriert von den damaligen Saiten und beklagte ihre Unzuverlässigkeit in seinen Auftritten.
Die Wende kam, als Vladimir Bobri, ein Illustrator und Herausgeber der renommierten „Guitar Review“, Segovia mit Albert Augustine bekannt machte. Augustine experimentierte zu dieser Zeit mit einem neuen synthetischen Material: Nylon. Dieses Material, entwickelt von der DuPont Company, war ursprünglich nicht für Musikinstrumente gedacht, bot jedoch für Augustine und Segovia enormes Potenzial.
Albert Augustine begann in seinem Keller, Nylonschnüre zu schleifen und zu verfeinern, um die perfekten Gitarrensaiten zu entwickeln. Die ersten Nylonsaiten, die er herstellte, waren zunächst nur für die hohen Saiten geeignet. Doch die Herausforderung bestand darin, auch die tiefen Saiten zu perfektionieren. Augustine probierte verschiedene Metallwicklungen über einem Nylonkern aus, darunter Gold und Aluminium, bis er schließlich mit Silber den optimalen Klang für die Basssaiten fand. Das Ergebnis waren Saiten, die Segovia auf seinen weltweiten Konzerten verwendete und die für ihre Beständigkeit, Brillanz und Zuverlässigkeit bekannt wurden.
Dank dieser Entwicklung erlebten die „Augustine Strings“ einen rasanten Aufstieg. Bald spielten nicht nur Segovia, sondern auch viele andere bedeutende Gitarristen wie Olga Coelho, die Abreu-Brüder und ein junger Julian Bream mit den neuen Saiten. Die Nylonsaiten revolutionierten die Welt der klassischen Gitarre und ermöglichten eine neue Ära des Spielens.
Nach dem Tod von Albert Augustine im Jahr 1967 führte seine Frau Rose das Unternehmen weiter. Obwohl sie selbst keine Gitarristin war, teilte sie die Leidenschaft ihres Mannes und widmete sich der Förderung der Gitarrengemeinschaft. Unter ihrer Führung wuchs Augustine Strings weiter, und die Firma blieb der Vision treu, die Albert und Rose von Anfang an verfolgt hatten: Hochwertige Saiten zu schaffen, die Gitarristen auf der ganzen Welt inspirieren und unterstützen.
Heute sind Augustine-Saiten nicht nur ein Symbol für Qualität und Tradition, sondern stehen auch für Innovation. Neuere Entwicklungen im Bereich der Gitarrensaiten umfassen Materialien und Technologien, die die Haltbarkeit, Stimmstabilität und Klangqualität weiter verbessern. Beispielsweise wurden beschichtete Saiten entwickelt, die vor Korrosion schützen und die Lebensdauer verlängern. Auch Hybrid-Saiten, die verschiedene Materialien kombinieren, um spezifische Klangcharakteristika zu erzeugen, gehören zu den jüngsten Innovationen in der Saitenherstellung.
Die Geschichte der Augustine-Saiten zeigt, wie Innovation und Leidenschaft eine ganze Musikrichtung prägen können. Dank Albert und Rose Augustine haben Gitarristen auf der ganzen Welt Zugang zu Saiten, die ihnen nicht nur technische Zuverlässigkeit bieten, sondern auch künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten erweitern.

31.10.24- Henri Selmer: Vom Klarinettisten zum Instrumentenbauer – Teil 4: Fortschritte und Erfolge von 1980 bis heute

Sally V, CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Ab den 1980er Jahren brachte SELMER Paris eine Reihe neuer Modelle und technischer Innovationen auf den Markt, die das Unternehmen als führenden Hersteller von Blasinstrumenten weiter festigten. Der Katalog umfasst seitdem eine breite Palette von Instrumenten, darunter Saxophone, Klarinetten und Trompeten in allen Baugrößen. Die Produktion befindet sich weiterhin in Mantes-La-Ville, während sich die Geschäftsleitung in der Rue de la Fontaine au Roi in Paris befindet. Dort wurde 2004 ein Showroom eröffnet, der historische Instrumente und wertvolle Dokumente der Unternehmensgeschichte präsentiert.
Die Leitung des Unternehmens liegt heute in den Händen von Patrick Selmer (Präsident), Brigitte Dupont-Selmer (Vizepräsidentin) und Jérôme Selmer (General Manager). Die Fortführung des Familienbetriebs durch die Nachkommen Henri Selmers zeigt, wie wichtig der familiäre Zusammenhalt und das Traditionsbewusstsein im Hause SELMER sind.
Ein besonderes Highlight für die Marke SELMER war das erste "SELMER & FRIENDS"-Konzert, das in der Pariser La Cigale stattfand und einen weiteren Beweis für die enge Verbindung zwischen dem Unternehmen und Musikern aus aller Welt darstellte.
Nach über 125 Jahren steht der Name HENRI SELMER PARIS für hochwertige Blasinstrumente mit einer außergewöhnlichen klanglichen Vielfalt. Jedes Instrument wird individuell in Handarbeit gefertigt und vereint traditionelle Handwerkskunst mit modernsten Produktionsmethoden. Die Innovationskraft und die Zusammenarbeit mit Spitzenmusikern weltweit haben es SELMER ermöglicht, zahlreiche Entwicklungen und Neuerungen im Blasinstrumentenbau umzusetzen, die auch heute noch einen maßgeblichen Einfluss auf den internationalen Musikmarkt haben.

Zukünftige Innovationen bei SELMER: Was erwartet die Musikwelt?
In den kommenden Jahren wird SELMER Paris voraussichtlich seine Rolle als Vorreiter im Blasinstrumentenbau weiter ausbauen und dabei moderne Technologien mit den traditionellen Werten des Unternehmens verbinden. Materialinnovationen könnten eine bedeutende Rolle spielen, wobei neue Legierungen und spezielle Oberflächenbehandlungen leichtere, haltbarere Instrumente schaffen, ohne die klangliche Qualität zu beeinträchtigen. Die akustischen Eigenschaften und das Spielgefühl sollen so weiter optimiert werden, um Musikern noch mehr Ausdrucksmöglichkeiten zu bieten.
Ein weiterer Schritt könnte die Integration digitaler Elemente sein. Indem elektronische Features in klassische Instrumente eingebaut werden, lässt sich die Klangvielfalt erweitern, was besonders für moderne Ensembles und Jazzmusiker spannend sein könnte. Saxophone und Klarinetten könnten so beispielsweise mit Soundmodulen verbunden werden, die eine direkte Steuerung von Effekten ermöglichen und neue musikalische Möglichkeiten eröffnen.
Neben der klanglichen Entwicklung wird die individuelle Anpassung der Instrumente eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Die Möglichkeit, Mechaniken und Designs auf persönliche Wünsche abzustimmen, wird das Instrument noch stärker an den individuellen Stil und die Spieltechnik der Musiker anpassen und damit das Spielerlebnis bereichern.
In der Produktion könnte SELMER in Zukunft nachhaltigere Methoden umsetzen, die von recycelten Materialien bis zu energieeffizienteren Verfahren reichen und auf umweltfreundliche Standards setzen. Auch dies wird dem steigenden Bewusstsein für ökologische Verantwortung in der Musikbranche gerecht und könnte SELMER als Vorbild positionieren.
Darüber hinaus könnte SELMER durch virtuelle Plattformen, Workshops und verstärkte Präsenz in sozialen Medien Musiker auf der ganzen Welt noch enger miteinander verbinden. Virtuelle Formate würden neue Lern- und Austauschmöglichkeiten schaffen und SELMER als Community festigen, die Musiker weltweit unterstützt und inspiriert.
Durch diese zukunftsorientierten Entwicklungen bleibt SELMER Paris auch weiterhin ein Synonym für Qualität und musikalische Perfektion – ein treuer Partner für Musiker aller Genres und ein Wegweiser in der Welt der Blasinstrumente.

30.10.24- Der moderne Musikverlag: Überleben im digitalen Zeitalter

Die Musikindustrie hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert, und Musikverlage stehen heute vor beispiellosen Herausforderungen. Vom Aussterben gedruckter Noten über die Bedrohung durch Raubkopien bis hin zu künstlicher Intelligenz (KI) und generativen Technologien: Der traditionelle Musikverlag muss sich anpassen, um in einer digitalen Welt zu bestehen.

Das Aussterben gedruckter Noten
Gedruckte Noten, einst das Rückgrat jedes Musikverlages, sind zunehmend ein Nischenprodukt. Musiker und Komponisten greifen heute auf digitale Alternativen zurück, die bequemer und oft preiswerter sind. Plattformen wie IMSLP und Musescore bieten offene oder günstige digitale Notenbibliotheken, was die Nachfrage nach klassischen Druckerzeugnissen reduziert.
Moderne Verlage reagieren darauf mit der Entwicklung eigener digitaler Plattformen. Sie bieten Noten als PDF oder über spezialisierte Apps an, die oft mit interaktiven Funktionen wie Audio-Playbacks, Anpassungen der Tonart und Annotationen ausgestattet sind. Ein Beispiel ist der Erfolg von Henle Library, die eine digitale Version ihres renommierten Repertoires entwickelt hat.

Die Gefahr durch Raubkopien
Raubkopien stellen eine der größten Herausforderungen für Musikverlage dar. Hochwertige Scans und digitale Veröffentlichungen finden ihren Weg schnell auf illegale Plattformen, wodurch Einnahmen erheblich sinken. Während strenge Urheberrechtsgesetze in einigen Ländern helfen, bleibt die Durchsetzung global schwierig.
Einige Verlage setzen auf Technologien wie Blockchain, um ihre Werke zu schützen. Mithilfe dieser Technologie können digitale Noten mit einzigartigen Kennungen versehen werden, um ihre Herkunft zu verifizieren und Missbrauch zu verhindern.

Künstliche Intelligenz als Bedrohung – und Chance
Die zunehmende Fähigkeit von KI, Musik zu generieren, stellt traditionelle Verlage vor eine doppelte Herausforderung. Einerseits können KI-Systeme wie AIVA oder OpenAI’s MuseNet eigenständig Musik komponieren, die keine Lizenzierung erfordert und potenziell konkurriert. Andererseits bedrohen KI-Tools, die Noten direkt aus Audioaufnahmen extrahieren können, die Exklusivität veröffentlichter Partituren.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, integrieren einige Verlage KI-Technologien in ihre eigenen Dienste. Beispielsweise können Komponisten mit generativen Tools unterstützt werden, um neue Ideen zu entwickeln. Auch die automatische Erstellung von Begleitarrangements oder die Analyse von Kompositionsstilen könnte als Service angeboten werden.

Neue Geschäftsmodelle für eine digitale Zukunft

Die Herausforderungen der Digitalisierung erfordern innovative Lösungen:
  1. Abonnements und Streaming: Wie in der Musikbranche allgemein können Noten als Teil von Abonnementdiensten angeboten werden, die unbegrenzten Zugang zu einer umfangreichen digitalen Bibliothek bieten.
  2. Personalisierung: Verlage können Noten an die Bedürfnisse einzelner Musiker anpassen, beispielsweise durch Änderungen in Tonart, Instrumentierung oder Schwierigkeitsgrad.
  3. Kollaborative Plattformen: Musiker und Komponisten können zusammenarbeiten und ihre Werke auf Plattformen teilen, die von Verlagen bereitgestellt werden.

Fazit: Eine Branche im Wandel
Musikverlage stehen an einem Scheideweg. Während Herausforderungen wie das Aussterben gedruckter Noten, Raubkopien und KI-generierte Inhalte den traditionellen Geschäftsmodellen zusetzen, bieten dieselben Technologien auch neue Chancen. Wer bereit ist, zu innovieren und sich an die Bedürfnisse einer digitalen Welt anzupassen, kann nicht nur überleben, sondern sogar wachsen. Der Musikverlag der Zukunft wird digital, flexibel und global vernetzt sein – eine neue Ära, die gerade erst beginnt.

29.10.24- Henri Selmer: Vom Klarinettisten zum Instrumentenbauer – Teil 3: Kriegsjahre und Nachkriegszeit (1939-1954)

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs geriet SELMER Paris, wie viele andere Unternehmen, in eine schwierige Lage. Die Produktionskapazitäten wurden reduziert, und viele Mitarbeiter wurden eingezogen oder mussten die Firma verlassen. Trotz dieser Herausforderungen blieb SELMER bestrebt, die Produktion aufrechtzuerhalten und weiterhin Instrumente von höchster Qualität herzustellen. Während dieser Zeit fokussierte man sich vor allem auf die Fertigung und Wartung von Musikinstrumenten für militärische und kulturelle Einrichtungen. Dennoch war die Nachfrage stark eingeschränkt, und die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen führten zu einem deutlichen Produktionsrückgang.
Nach Kriegsende im Jahr 1945 begann SELMER sofort, sich neu zu orientieren und die Produktion wieder aufzunehmen. Die Nachfrage nach Musikinstrumenten stieg rasant, da Musiker weltweit ihre Karrieren wieder aufnahmen und die Musikindustrie im Allgemeinen einen Aufschwung erlebte. SELMER investierte in die Modernisierung seiner Produktionsstätten in Mantes-La-Ville und legte den Fokus erneut auf die Herstellung hochwertiger Saxophone, Klarinetten und Blechblasinstrumente.
In der Nachkriegszeit entwickelte SELMER einige der bekanntesten Modelle der Firmengeschichte. Das „Super Balanced Action“-Saxophon, das 1948 eingeführt wurde, gilt als eines der besten jemals gebauten Saxophone und wurde insbesondere von Jazzmusikern geschätzt. Es bot eine noch präzisere Mechanik und einen klareren Klang, der ideal zu den neuen Stilrichtungen des Jazz passte, die sich in der Nachkriegszeit entwickelten. Musiker wie John Coltrane und Stan Getz spielten in den folgenden Jahrzehnten auf SELMER-Saxophonen und trugen maßgeblich zur internationalen Anerkennung der Marke bei.
Die 1950er Jahre waren geprägt von einem stetigen Wachstum und neuen Erfolgen. Die Nachfrage nach SELMER-Instrumenten wuchs sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten, und das Unternehmen etablierte sich endgültig als weltweit führender Hersteller von Holz- und Blechblasinstrumenten. Der gute Ruf, den SELMER sich in den 20er und 30er Jahren aufgebaut hatte, zahlte sich jetzt aus: Die Firma profitierte von der starken Nachfrage nach präzise gefertigten, klanglich herausragenden Instrumenten, die die Bedürfnisse von Profimusikern erfüllten.
Mit der Einführung des Modells „Mark VI“ im Jahr 1954 – das bald als das beste und berühmteste Saxophonmodell überhaupt gelten sollte – leitete SELMER eine neue Ära ein und bestätigte seine Position als innovativer Marktführer.

18.10.24- Rory Gallagher's legendäre Gitarre für 889.000 Pfund verkauft und wird dem Nationalmuseum Irlands gespendet

Heinrich Klaffs, CC BY-SA 2.0 Wikimedia Commons

Die legendäre Gitarre, die der irische Rock- und Bluesmusiker Rory Gallagher während seiner gesamten Karriere spielte, wurde kürzlich bei einer Auktion für mehr als 889.000 Pfund verkauft. Diese ikonische Fender Stratocaster von 1961, die Gallagher 1963 für nur 100 Pfund erwarb, ist ein Symbol seines musikalischen Erbes und wird nun der Nationalgalerie Irlands gespendet.
Die Gitarre war Teil einer Sammlung von 94 Objekten, darunter Gitarren, Verstärker und Zubehör, die aus dem Nachlass von Rory Gallagher stammten. Die Auktion, die am Donnerstag stattfand, brachte insgesamt 2,3 Millionen Pfund ein. Live Nation Gaiety Ltd erwarb die Stratocaster und plant, sie dem Nationalmuseum von Irland zu übergeben, damit sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Rory Gallagher, der als einer der größten Gitarristen aller Zeiten gilt, wurde 1948 in Ballyshannon, County Donegal, geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Londonderry, bevor er mit seiner Familie nach Cork zog. In den späten 1960er Jahren wurde er mit seiner Band Taste bekannt. Gallaghers Alben verkauften sich weltweit über 30 Millionen Mal, und er hinterließ einen tiefen Eindruck in der Musikwelt. Es wird oft erzählt, dass Jimi Hendrix, als er gefragt wurde, wie es sei, der größte Gitarrist der Welt zu sein, antwortete: „Ich weiß es nicht, fragt Rory Gallagher.“
Die Sammlung von Gallaghers Musikinstrumenten und Erinnerungsstücken wurde vor der Auktion erstmals öffentlich ausgestellt. Die Resonanz auf die Auktion war überwältigend, so Claire Tole-Moir, Leiterin der Abteilung für Populärkultur bei Bonhams. Menschen aus aller Welt reisten an, um die Ausstellung zu sehen. Rorys Bruder und ehemaliger Manager Dónal Gallagher zeigte sich tief bewegt von der Liebe und dem Respekt, die seinem Bruder entgegengebracht wurden. Obwohl es eine schwere Entscheidung war, sich von der Sammlung zu trennen, ist die Familie dankbar, dass diese wertvollen Instrumente nun in die Welt hinausgehen, um Rorys Musik und Andenken zu verbreiten.
Die irische Kulturministerin Catherine Martin begrüßte den Kauf und die bevorstehende Spende an das Nationalmuseum Irlands. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass dieses berühmte Instrument im Besitz des irischen Staates bleibe und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde. Bereits 2018 würdigte die irische Zentralbank Rory Gallagher zu seinem 70. Geburtstag mit einer Gedenkmünze.
Rory Gallagher, der 1995 im Alter von 47 Jahren starb, hinterlässt ein Erbe, das weit über seine Musik hinausgeht. Seine Gitarre, die nun bald im Nationalmuseum Irlands zu sehen sein wird, steht als Symbol für seine unglaubliche Karriere und seinen anhaltenden Einfluss auf Generationen von Musikern und Fans weltweit.

15.10.24- Ludwig Drum Company: Die Wiedervereinigung, die Beatles und der globale Erfolg (1950-heute) / 5. Teil

doryfour, CC BY-SA 2.0 Wikimedia Commons

Seit den 1950er Jahren hat sich die Ludwig Drum Company von einer Marke, die um Wiedererlangung ihrer Identität kämpfte, zu einem der bekanntesten Namen in der Schlagzeugindustrie entwickelt. Dieses Wachstum wurde durch strategische Akquisitionen, Innovationen und den massiven Einfluss der Popkultur gefördert. Die Entwicklung von Ludwig bis heute ist eine Geschichte von Rückschlägen, Erfolg und einem unerschütterlichen Bekenntnis zur Musik. Die Rückkehr des Ludwig-Namens (1950-1959)
In den 1950er Jahren setzte William F. Ludwig alles daran, den von ihm gegründeten Namen zurückzugewinnen. 1951 wurden die beiden Marken Ludwig & Ludwig und Leedy von C.G. Conn unter dem neuen Namen Leedy & Ludwig zusammengeführt. Doch William Ludwig hatte eine größere Vision – er wollte die volle Kontrolle über den Namen Ludwig zurückerlangen.
1955 gelang es ihm schließlich, den Ludwig-Namen von Conn zurückzukaufen. Somit wurde die Firma in die Ludwig Drum Company umbenannt, was für Ludwig den Höhepunkt seiner Bemühungen um Eigenständigkeit darstellte. Diese Rückkehr gab dem Unternehmen neuen Schwung und ermöglichte es, wieder als unabhängiger Akteur auf dem Markt aufzutreten.

Der Beatle-Effekt und die globale Popularität (1960-1969)
Die 1960er Jahre veränderten das Schlagzeugspiel und die Schlagzeugindustrie grundlegend, und die Ludwig Drum Company stand im Zentrum dieser Revolution. 1964 kam es zu einem entscheidenden Wendepunkt, als Ringo Starr, der Schlagzeuger der Beatles, bei seinem ersten Auftritt in der Ed Sullivan Show mit einem Ludwig Black Oyster Pearl Drum Set auftrat. Dieses Ereignis war der Katalysator für den weltweiten Erfolg der Ludwig Drum Company.
Durch die massive Popularität der Beatles wurde das Ludwig-Logo auf Starrs Bassdrum zu einem Symbol für Coolness und Exzellenz. Die Nachfrage nach Ludwig-Schlagzeugen explodierte förmlich, und junge Musiker weltweit wollten dasselbe Schlagzeug wie die Beatles spielen. Dieses Phänomen wurde als der "Beatle-Effekt" bekannt und führte zu einer starken Expansion der Produktion.
1964 führte Ludwig auch die berühmte 400 Supra-Phonic Snare Drum ein, die bis heute eine der gefragtesten Snaredrums der Musikindustrie ist. Ludwig erweiterte seine Produktpalette weiter und 1966 erwarb das Unternehmen Musser Mallet Percussion, um das Konzept der „Total Percussion“ zu verwirklichen und den Schul- und Ausbildungsmarkt zu dominieren.

Das Wachstum und die Herausforderungen (1970-1989)
Die 1970er Jahre waren geprägt von einer starken Expansion und von Innovationen. Ludwig dominierte den Markt, und bekannte Drummer wie John Bonham von Led Zeppelin spielten Ludwig-Drums. 1972 wurden die durchsichtigen Vistalite Drums aus Acryl eingeführt, die für ihre markanten Farben wie Clear, Amber und Blue bekannt wurden und ikonisch für die 1970er Jahre waren.
1973 verstarb William F. Ludwig Sr., und sein Sohn, William F. Ludwig Jr., übernahm die Leitung des Unternehmens. Er setzte den Fokus auf die Qualität der Instrumente und den Ausbau der Marktführerschaft. Die 1980er Jahre brachten jedoch Veränderungen mit sich. 1981 verkaufte William F. Ludwig II das Unternehmen an die Selmer Company, was zu einem Verlust der Unabhängigkeit führte.
1984 feierte Ludwig das 75-jährige Jubiläum und verlagerte seine Produktion von Chicago nach Monroe, North Carolina. Trotz der Erfolge der Vergangenheit sah sich Ludwig zunehmendem Wettbewerb aus Japan gegenüber – Marken wie Pearl, Yamaha und Tama (Hoshino Gakki) gewannen Marktanteile, da sie innovative Designs und eine verbesserte Verarbeitungsqualität anboten.

Ludwig als Teil der Selmer-Gruppe (1990-2009)
In den 1990er Jahren wurde Ludwig Teil der Selmer Company und später mit Steinway Pianos fusioniert, was die Marke an die New Yorker Börse (NYSE) brachte. 1998 führte Ludwig die Classic Maple Series ein, eine neue Serie von hochwertigen Trommeln, die die Marke für professionelle Musiker wieder attraktiver machte.
1999 feierte Ludwig das 90-jährige Bestehen und erweiterte seine Produktpalette, um den Anforderungen moderner Drummer gerecht zu werden. Anfang der 2000er Jahre begann Ludwig, seine Produktpalette zu erweitern, darunter auch erschwinglichere Modelle für ein breiteres Publikum, während die Fertigung weiterhin im Werk in Monroe, NC, stattfand.
2009 feierte Ludwig sein 100-jähriges Jubiläum und brachte neue Produkte, Sondereditionen und eine limitierte Neuauflage der Gold Triumphal Snare Drum auf den Markt. Dies markierte einen Höhepunkt in der Geschichte der Firma und einen Beweis für ihre Innovationskraft.

Eine neue Ära der Innovation (2010-heute)
Das Unternehmen betrat in den 2010er Jahren eine neue Ära, indem es seine reiche Tradition mit modernen Innovationen verband. 2013 führte Ludwig das BreakBeats Kit by Questlove ein, eine kompakte Schlagzeuglösung, die speziell für urbane Musiker und beengte Verhältnisse entwickelt wurde. Ludwig richtete sich damit auch an eine neue Generation von Drummern.
In den Jahren 2011 bis 2014 erweiterte Ludwig sein Angebot mit der Element und Element Birch Series, um auch im mittleren Preissegment vertreten zu sein. 2015 wurde die Legacy Mahogany Serie eingeführt, die auf traditionellen Designs basiert und gleichzeitig moderne Anforderungen erfüllt.
Ludwig blieb auch im Bereich der Marching Percussion aktiv und führte 2016 das Ultimate Marching Lineup ein, was die Rückkehr der Marke auf das Marschfeld symbolisierte. Questlove, ein bekannter Drummer und Produzent, unterstützte Ludwig mit dem Pocket Kit – einem professionellen Schlagzeug-Set, das speziell für Kinder im Alter von 4-10 Jahren entwickelt wurde und 2016 auf den Markt kam.
Mit dem Element Evolution erweiterte Ludwig sein Angebot im Intermediate-Drummer-Markt, um ambitionierte Schlagzeuger anzusprechen und ihnen den Einstieg in das professionelle Schlagzeugspiel zu erleichtern.

Fazit
Die Geschichte der Ludwig Drum Company ist eine Reise voller Wendungen, von der Gründung durch die Ludwig-Brüder bis zur weltweiten Bekanntheit dank der Beatles. Über die Jahre hat das Unternehmen Rückschläge überwunden, sich durch Innovation neu erfunden und den Markt entscheidend geprägt. Mit klassischen Produkten wie der Supra-Phonic Snare, dem Speed King Pedal und dem modernen BreakBeats Kit hat Ludwig stets den Zeitgeist getroffen.
Die Ludwig Drum Company ist heute eine der legendärsten Marken der Schlagzeugwelt. Mit einem klaren Fokus auf Qualität, Innovation und der Verbindung von Tradition und Moderne bleibt Ludwig auch im 21. Jahrhundert eine treibende Kraft in der Schlagzeugindustrie und ein Symbol für exzellentes Handwerk und musikalische Leidenschaft.

12.10.24- Ludwig Drum Company: Der Zweite Weltkrieg und die Wiedergeburt (1940-1949) / 4. Teil

TheMusicianLab.com, CC BY 2.0 Wikimedia Commons

Die 1940er Jahre waren eine Zeit des Umbruchs für die Ludwig Drum Company, die zu diesem Zeitpunkt als WFL Drum Company bekannt war. Der Zweite Weltkrieg hatte großen Einfluss auf die gesamte Industrie, einschließlich der Schlagzeugherstellung. Trotz dieser schwierigen Umstände gelang es William F. Ludwig und seinem Team, innovative Lösungen zu finden, um das Unternehmen auf Kurs zu halten und nach dem Krieg eine neue Ära einzuleiten.

Der Zweite Weltkrieg und die Einschränkungen in der Produktion
Der Zweite Weltkrieg stellte besondere Herausforderungen für die Industrie dar. Die Knappheit an Metallen und anderen Rohstoffen, die für die Kriegsproduktion benötigt wurden, führte dazu, dass viele Unternehmen ihre Herstellung anpassen mussten. Dies galt auch für die WFL Drum Company, die gezwungen war, alternative Materialien für die Produktion von Schlagzeugen zu verwenden.
Um die durch den Krieg verursachten Einschränkungen zu überwinden, fertigte die WFL Drum Company in den frühen bis mittleren 1940er Jahren Trommeln mit Holzreifen, Holzlugs und Seilspannung an. Diese Instrumente enthielten oft nur minimalen Metallanteil, was eine kreative Lösung darstellte, um die Materialknappheit zu bewältigen. Diese Kriegsmodelle waren dennoch von hoher Qualität und sorgten dafür, dass die WFL Drum Company ihre Produktion aufrechterhalten konnte.

Unterstützung der Kriegsanstrengungen und die Bedeutung von Marketing
Neben der Anpassung der Produktionsmethoden trug die WFL Drum Company auch direkt zur Kriegsanstrengung bei, indem sie Teile und Materialien zur Unterstützung des Militärs bereitstellte. Gleichzeitig begann das Unternehmen, eine neue Ära des Marketings einzuläuten. Trotz der Herausforderungen des Krieges gelang es William Ludwig, durch gezielte Werbekampagnen die Bekanntheit und das Ansehen der Marke zu steigern.
1947 veröffentlichte Ludwig den ersten Katalog nach dem Krieg, auf dessen Cover der berühmte Jazz-Schlagzeuger Buddy Rich abgebildet war. Rich war einer der herausragenden Drummer seiner Zeit und ein Symbol für die hohe Qualität der Ludwig-Produkte. Dieses Cover war ein bedeutender Marketingcoup, der die WFL Drum Company als führenden Anbieter von Schlaginstrumenten weiter etablierte und die Marke für eine neue Generation von Musikern attraktiv machte.

Rückkehr zur Normalität und der Weg zur Eigenständigkeit
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann auch für die WFL Drum Company die Rückkehr zur Normalität. Die Firma konnte wieder auf metallische Bauteile zugreifen und kehrte zur Herstellung hochwertiger Schlagzeuge zurück, die von der Musikwelt geschätzt wurden. William F. Ludwig war entschlossen, das Unternehmen weiter auszubauen und seinen Traum von einem unabhängigen Schlagzeughersteller zu verwirklichen.
1947 veröffentlichte Ludwig auch den ersten vollständigen Katalog nach dem Krieg, der das Comeback des Unternehmens auf dem Markt symbolisierte. Dieser Katalog stellte neue Modelle vor und präsentierte die Bandbreite der Produkte, die Ludwig nun wieder ohne Einschränkungen herstellen konnte.

Fazit
Die 1940er Jahre waren geprägt von den Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs und den Anpassungen, die notwendig waren, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Die WFL Drum Company musste kreativ werden, um die Materialknappheit zu bewältigen, und konnte durch die Verwendung alternativer Materialien weiterhin Trommeln produzieren.
Die Unterstützung der Kriegsanstrengungen, die Marketingstrategien – insbesondere die Zusammenarbeit mit Buddy Rich – und die Rückkehr zu hochwertigen Produkten nach dem Krieg halfen der WFL Drum Company, nicht nur zu überleben, sondern auch nach dem Krieg gestärkt hervorzugehen. Diese Zeit legte den Grundstein für die spätere Wiedervereinigung mit dem Ludwig-Namen und die endgültige Etablierung der Ludwig Drum Company als einer der führenden Schlagzeughersteller weltweit.
Die Kombination aus Unternehmergeist, Anpassungsfähigkeit und einer klaren Vision für die Zukunft ermöglichte es der WFL Drum Company, das Ende des Jahrzehnts in einer starken Position zu erreichen und die Basis für den weiteren Erfolg in den kommenden Jahren zu legen.

11.10.24- Henri Selmer: Vom Klarinettisten zum Instrumentenbauer – Teil 2: Die erfolgreichen 20er und 30er Jahre (1921-1939)

ArtFavor, CC0, Wikimedia Commons

Am 31. Dezember 1921 verließ das erste SELMER-Saxophon die Werkstatt, das "Series 22". Die Produktion wuchs stetig, und das Unternehmen beschäftigte inzwischen 50 Mitarbeiter, die etwa 30 Saxophone im Monat herstellten. Bereits 1922 folgte das "Model 22", das durch seine robuste Bauweise und die Einführung der automatischen Oktavklappe schnell begehrt wurde. SELMER begann, die gesamte Saxophonfamilie zu fertigen, darunter das C-Melody-Saxophon, ein Favorit unter Jazzmusikern der 1920er Jahre.
Mit dem steigenden Erfolg musste die Werkstatt bald erweitert werden. 1926 erschien das "Model 26", und die Belegschaft wuchs auf 130 Mitarbeiter an. Gegen Ende der 20er Jahre erlebte SELMER Paris einen weiteren Aufschwung: Die Werkstatt von Adolphe Sax in der Rue Myrha und die Millereau Co. wurden übernommen, was es SELMER Paris ermöglichte, auch in die Herstellung von Blechblasinstrumenten einzusteigen.
Innovationen waren ein Markenzeichen der SELMER-Instrumente. Die Einführung der komplett aus Metall gefertigten Klarinette brachte der Firma internationale Anerkennung und neue Preise auf Ausstellungen. Diese Metallklarinette wurde 1927 vorgestellt und blieb bis zum Zweiten Weltkrieg ein begehrtes Instrument. 1928 stellte SELMER das "Model 1928" oder "New Large Bore" vor, ein weiteres beliebtes Saxophonmodell.
Die 1930er Jahre brachten weitere Erfolge, vor allem durch die SELMER-Gitarren, die dank Django Reinhardt Kultstatus erreichten und bis heute von Sammlern geschätzt werden. Andere Instrumente aus dieser Zeit, wie das Cigar Cutter (1930), das Radio Improved (1934) und das Balanced Action (1936) Saxophon, genießen heute einen hohen Wert auf dem Kunstmarkt. SELMER ließ diese Modelle im Jahr 2000 mit der Référence-Serie wieder aufleben.
In dieser Zeit erweiterte SELMER Paris sein Vertriebsnetz international und konnte mit SELMER London und weiteren Filialen neben den USA und Kanada weltweit agieren. 1936 revolutionierte das Unternehmen den Saxophonbau mit dem Modell "Balanced Action", dessen innovative Mechanik später von vielen anderen Herstellern übernommen wurde.
Die späten 1930er Jahre brachten jedoch Herausforderungen mit sich. 1936, im Jahr der „Front Populaire“ in Frankreich, wurden die SELMER-Werkstätten wie viele andere Betriebe für mehrere Tage besetzt. Die Vorbereitungen auf den Zweiten Weltkrieg führten zu einer sinkenden Mitarbeiterzahl und einer verringerten Produktion, was das Ende einer dynamischen und erfolgreichen Ära für SELMER Paris markierte.

09.10.24- Ludwig Drum Company: Wiederaufbau und der Kampf um Eigenständigkeit (1930-1939) / 3. Teil

Lukáš Perný, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons

Die Jahre 1930 bis 1939 brachten große Veränderungen für die Ludwig Drum Company, die nach der Übernahme durch C.G. Conn in eine schwierige Situation geraten war. In diesem Jahrzehnt zeigte sich jedoch auch der Unternehmergeist von William F. Ludwig, der das Unternehmen nicht nur wiederaufbaute, sondern auch neu definierte.

Verkauf von Ludwig & Ludwig an C.G. Conn
Mit Beginn der 1930er Jahre befand sich die Ludwig & Ludwig Drum Company im Besitz von C.G. Conn, einem Instrumentenhersteller aus Elkhart, Indiana. Während der Weltwirtschaftskrise musste William F. Ludwig die Kontrolle über sein Unternehmen abgeben. C.G. Conn führte die Marke Ludwig & Ludwig fort, fusionierte sie jedoch mit anderen Instrumentenmarken, die in derselben Fabrik hergestellt wurden. Die beiden Marken Ludwig und Leedy bestanden fort, allerdings unter der Führung von C.G. Conn, was William Ludwigs kreativen Einfluss einschränkte.

Gründung der WFL Drum Company
Mit dem Wunsch, wieder die Kontrolle über ein eigenes Schlagzeugunternehmen zu haben, entschied sich William F. Ludwig, ein neues Unternehmen zu gründen. 1937 gründete er in Chicago die WFL Drum Company (benannt nach seinen Initialen William F. Ludwig). Dies ermöglichte es ihm, seine Leidenschaft für Schlaginstrumente in einem unabhängigen Rahmen weiterzuführen.
Die WFL Drum Company begann sofort mit der Produktion und zeigte ihren Innovationsgeist durch die Entwicklung neuer Produkte. Die Produktionsstätte wurde auf der Damen Avenue in Chicago eröffnet, wo Ludwig die Geschäfte weiterführte.

Das Speed King Bass Drum Pedal
Eine der ersten und bedeutendsten Entwicklungen der WFL Drum Company war das Speed King Bass Drum Pedal, das 1938 eingeführt wurde. Das Pedal war eine technische Meisterleistung und ermöglichte es Drummern, mit höherer Präzision und Geschwindigkeit zu spielen. Es wurde schnell zum Standard in der Schlagzeugwelt und erhielt den Spitznamen "The King of Pedals". Das Speed King Pedal setzte in den kommenden Jahrzehnten Maßstäbe und wurde aufgrund seiner Robustheit und des direkten Spielgefühls von vielen Schlagzeugern weltweit geschätzt.
1938 trat auch Bill Ludwig Jr., der Sohn von William F. Ludwig, in die WFL Drum Company ein. Er wurde als "The Chief" bekannt und unterstützte seinen Vater in der Geschäftsführung und bei der Weiterentwicklung des Unternehmens. Dies sicherte die Familientradition und das Engagement der Ludwigs für die Herstellung von hochwertigen Schlaginstrumenten.

Konkurrenz mit Ludwig & Ludwig
Interessanterweise befand sich William F. Ludwig nun in einer Situation, in der er mit der eigenen Marke konkurrierte, die er einst aufgebaut hatte. Unter der Führung von C.G. Conn wurden weiterhin Schlagzeuge unter dem Namen Ludwig & Ludwig produziert, während William Ludwig mit der WFL Drum Company eine alternative Marke anbot. Beide Marken existierten parallel zueinander und versuchten, den gleichen Markt zu erobern.
Dieser ungewöhnliche Umstand führte zu einem intensiven Wettbewerb, da die beiden Marken ähnliche Instrumente anboten und beide auf den Erfolg von Ludwigs früheren Innovationen aufbauten. William Ludwig nutzte die Gelegenheit, seine Erfahrungen und seinen Ruf im Musikgeschäft zu nutzen, um die WFL Drum Company als starke Alternative zu etablieren.

Fazit
Die Jahre 1930 bis 1939 waren geprägt von tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen für William F. Ludwig und sein Unternehmen. Nach dem Verkauf von Ludwig & Ludwig an C.G. Conn und der daraus resultierenden Einschränkung seiner kreativen Freiheit gründete er 1937 die WFL Drum Company und schuf damit erneut eine Plattform, um seine Vision eines innovativen Schlagzeugherstellers zu verwirklichen.
Mit der Einführung des Speed King Bass Drum Pedals setzte die WFL Drum Company neue Maßstäbe in der Schlagzeugwelt und etablierte sich als ernstzunehmender Wettbewerber. Gleichzeitig trat Bill Ludwig Jr. dem Unternehmen bei und sicherte so die Fortführung der Familientradition. Trotz der Konkurrenz mit Ludwig & Ludwig gelang es William Ludwig, die WFL Drum Company erfolgreich zu führen und seinen Platz in der Geschichte der Schlagzeugherstellung zu festigen. Dieses Jahrzehnt legte den Grundstein für die kommenden Erfolge und die spätere Rückgewinnung des Ludwig-Namens.

07.10.24- Ignacio Fleta: Der Stradivari der Gitarre – Ein Leben für die Perfektion des Gitarrenbaus

Ignacio Fleta Pescador (31. Juli 1897 – 11. August 1977) zählt zu den herausragendsten Gitarrenbauern der Musikgeschichte und wird oft als „Stradivari der Gitarre“ bezeichnet. Seine außergewöhnlichen Gitarren sowie seine Arbeit an Streichinstrumenten wie Violinen, Celli und Bratschen machten ihn zu einem der führenden Luthiers seiner Zeit. Geboren in Huesa del Común in eine Familie von Schreinermeistern, zeigte er schon früh handwerkliches Geschick und ein tiefes Interesse an Musikinstrumenten. Seine musikalische Begabung offenbarte sich ebenfalls früh, da er bereits als Kind sowohl die Gitarre als auch die Bandurria meisterte.
Fletas Weg zum Gitarrenbau war jedoch nicht direkt, sondern begann mit einer Ausbildung im Bau von Streichinstrumenten, die er zusammen mit seinen beiden Brüdern in Barcelona verfolgte. Unter der Anleitung erfahrener Meister erlernte er die Techniken des Geigenbaus, die er später auch auf den Gitarrenbau anwandte. Bereits 1915 gründeten die Brüder ihre eigene Werkstatt, in der sie zunächst vor allem Violinen und Celli herstellten.
Der Wendepunkt in Fletas Karriere kam jedoch, als er 1955 ein Radiokonzert hörte, in dem Andrés Segovia Werke von Bach spielte. Diese Erfahrung inspirierte ihn, sich voll und ganz dem Gitarrenbau zu widmen. Schon zwei Jahre später fertigte er Segovias erste Gitarre an, und bald darauf folgten Bestellungen von weiteren namhaften Künstlern wie John Williams und Alirio Díaz.
Besonders in den 1960er- und 1970er-Jahren, die als seine „Goldene Ära“ gelten, revolutionierte Fleta den Bau von Gitarren mit Zedernholzdecken. Diese Instrumente, die aufgrund ihres kraftvollen und vollen Klangs insbesondere bei Konzertgitarristen beliebt waren, gelten als die besten ihrer Art. Fletas Gitarren aus dieser Zeit wurden als „Rolls-Royce“ der klassischen Gitarren bezeichnet und setzten neue Maßstäbe für das Instrument.
Ein zentrales Merkmal von Fletas Gitarren war die Erhöhung der Korpusmasse und Stabilität, die es ermöglichte, den Klang besser in großen Konzertsälen zu projizieren. Während viele seiner Zeitgenossen an traditionellen Designs festhielten, experimentierte Fleta mit neuen Konstruktionsmethoden und verwendete zunehmend Zedernholz, das den Gitarren eine besondere Klangfülle verlieh.
Trotz seiner innovativen Ansätze im Gitarrenbau hielt Fleta an einigen traditionellen Techniken fest, die er aus seiner Ausbildung im Streichinstrumentenbau übernommen hatte. Dazu gehörte auch eine aufwendige Politurtechnik, die seinen Gitarren einen unverwechselbaren Glanz verlieh.
Ignacio Fleta verstarb 1977 in Barcelona, doch seine Werkstatt blieb bestehen und wird bis heute von seiner Familie weitergeführt. Seine Söhne Gabriel und Francisco führten sein Erbe fort, und auch die dritte Generation, vertreten durch Gabriel Jr., setzt die Tradition des meisterhaften Gitarrenbaus fort. Fletas Instrumente sind bis heute begehrt, und seine Gitarren haben einen festen Platz in der Geschichte der klassischen Musik.

05.10.24- Verpasste Millionen: Wie ein Beatles-Fan George Harrisons Gitarre gegen Bargeld eintauschte

Jolana, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons

Ein leidenschaftlicher Beatles-Fan hatte die einmalige Chance, George Harrisons Gitarre zu gewinnen – doch entschied sich stattdessen für Bargeld.
AJ Thompson aus Saltdean gewann 1964 einen Wettbewerb in einer Zeitschrift, bei dem er zwischen der ikonischen Gitarre und 100 Pfund in bar wählen konnte.
Thompson entschied sich für das Geld – was heute etwa 2.500 Pfund wert wäre. Die Gitarre hingegen dürfte heute bei einer Auktion etwa 750.000 Pfund erzielen. Martin Nolan, der Geschäftsführer des Auktionshauses Julien’s Auctions, das die Gitarre versteigern wird, kommentierte: „Damals war die Gitarre wahrscheinlich etwa 100 Pfund wert. Er hat sich wahrscheinlich mit Freunden und Familie einen schönen Abend gemacht, gut gegessen, ein paar Drinks genossen – und weitergemacht. Ach, hätte er doch bloß… Man kennt das ja: Hätte, könnte, sollte!“
Die elektrische Futurama-Gitarre wurde von George Harrison 1959, im Alter von 16 Jahren, gekauft, als er noch als Elektriker-Lehrling arbeitete. Die Gitarre wurde in 44 Raten abbezahlt, nachdem Harrisons Mutter einen Ratenkaufvertrag im Frank Hessy’s Musikladen in Liverpool unterzeichnet hatte.
Nächsten Monat wird dieses außergewöhnliche Instrument in Nashville, Tennessee, im Rahmen der Auktion „Played, Worn & Torn“ von Julien’s Auctions versteigert.
Bei der Enthüllung der Gitarre im „Beatles Story“-Museum in Liverpool, wo sie bis zum 17. Oktober ausgestellt ist, erklärte Martin Nolan: „Wir wissen, dass er diese Gitarre bei über 324 Auftritten im Cavern Club gespielt hat und unzählige Male in Hamburg in den Jahren 1960 und 1961.“
Der ursprüngliche Preis der Gitarre lag bei 55 Guineen, etwa 58 Pfund, doch durch den Ratenkauf stieg der Preis auf 74 Pfund, erläuterte Nolan weiter.
Er fügte hinzu: „Wir schätzen den Verkaufspreis konservativ auf 600.000 bis 800.000 US-Dollar, aber ich denke, sie wird über eine Million erzielen.“
Das Auktionshaus verkaufte Anfang des Jahres John Lennons Hootenanny-Akustikgitarre für 3 Millionen Dollar (etwa 2,3 Millionen Pfund) und hat zuvor bereits eine andere Akustikgitarre von Lennon für 2,4 Millionen Dollar (1,8 Millionen Pfund) versteigert.

04.10.24- Ludwig Drum Company: Das Jahrzehnt der Innovationen 1920-1929 / 2. Teil

Vadaro, CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Nach der schwierigen Anfangszeit und den Herausforderungen des Ersten Weltkriegs trat die Ludwig Drum Company in ein neues Jahrzehnt ein, das von bedeutenden Innovationen und einem erweiterten Angebot an Perkussionsinstrumenten geprägt war. In den 1920er Jahren festigte sich die Position des Unternehmens als einer der führenden Schlagzeughersteller weltweit.

Die Einführung der Black Beauty Snare Drum
Eine der wichtigsten Entwicklungen der 1920er Jahre war die Einführung der "Black Beauty Snare Drum". Diese Snare ist bis heute eines der bekanntesten Produkte von Ludwig und gilt als eine der begehrtesten Snare Drums in der Recording-Branche. Die "Black Beauty" überzeugte durch ihren einzigartigen Klang und fand schnell ihren Weg in viele Studios und auf Bühnen weltweit. Ihre exzellente Bauweise und der dunkle, satte Klang machten sie zu einem Klassiker, der auch heute noch in Produktionen eingesetzt wird. Tatsächlich wird die "Black Beauty" bis heute von Ludwig in verschiedenen Varianten produziert und verkauft.

Die Balanced Action Timpani und der Gold Triumphal Snare Drum
Neben der Black Beauty Snare Drum stellte Ludwig in den 1920er Jahren auch die "Balanced Action Timpani" vor. Dieses Paukenmodell war eine bedeutende Innovation im Bereich der Konzertperkussion und trug dazu bei, Ludwigs Marktanteil in diesem Segment zu steigern. Die "Balanced Action Timpani" bot eine verbesserte Spielbarkeit, da der Spieler die Pauke mit besserer Kontrolle bedienen konnte.
Ein weiteres herausragendes Produkt dieser Dekade war die "Gold Triumphal Snare Drum". Diese Snare wurde als luxuriöses Modell mit hochwertiger Verarbeitung entwickelt und galt als Sammlerstück für professionelle Schlagzeuger. Die "Gold Triumphal" symbolisierte Ludwigs Anspruch auf Qualität und Exklusivität, was dem Unternehmen half, sich in der Musikwelt weiter zu etablieren.

Diversifizierung und Herausforderungen
Während dieser Zeit expandierte Ludwig & Ludwig auch in andere Bereiche, was die Diversifizierung des Portfolios anging. Dazu gehörten unter anderem die Herstellung von Banjos, um den Anforderungen eines breiteren Musikmarkts gerecht zu werden. Diese Diversifizierung erwies sich jedoch als weniger erfolgreich und führte zu finanziellen Schwierigkeiten. Die Verluste durch die Banjo-Produktion belasteten das Unternehmen während der Weltwirtschaftskrise stark und trugen dazu bei, dass Ludwig & Ludwig 1930 von C.G. Conn übernommen wurde.

Ludwig & Ludwig unter C.G. Conn
Mit der Übernahme durch C.G. Conn wurde Ludwig & Ludwig Teil eines größeren Musikunternehmens, was den Handlungsspielraum von William F. Ludwig stark einschränkte. Obwohl William F. Ludwig das Geschäft weiterhin führte, war er nicht mehr der alleinige Entscheidungsträger, was ihn dazu veranlasste, sich neue Möglichkeiten zu überlegen, wie er seine Vision eines innovativen Schlagzeugherstellers weiterverfolgen könnte.
Die 1920er Jahre waren also geprägt von bedeutenden Innovationen und Erfolgen, aber auch von wirtschaftlichen Herausforderungen und einer schmerzhaften Übernahme. Trotz allem schuf Ludwig in dieser Dekade einige der ikonischsten Instrumente, die noch Jahrzehnte später als Maßstab für Qualität und Innovation galten.

Fazit
Das Jahrzehnt von 1920 bis 1929 war eine Zeit großer Fortschritte und wichtiger Innovationen für die Ludwig Drum Company. Mit der Entwicklung der legendären "Black Beauty Snare Drum", der Einführung der "Balanced Action Timpani" und der exklusiven "Gold Triumphal Snare Drum" festigte sich Ludwig & Ludwig als ein führender Hersteller von Schlaginstrumenten. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten und der Übernahme durch C.G. Conn legten die Ludwigs weiterhin Wert auf Qualität und klangliche Exzellenz – Prinzipien, die das Unternehmen auch in den kommenden Jahrzehnten leiten sollten. Die Innovationen und Entwicklungen dieser Dekade machten Ludwig zu einem der führenden Namen im Bereich der Schlaginstrumente und ebneten den Weg für zukünftige Erfolge, auch wenn wirtschaftliche Herausforderungen das Unternehmen kurzzeitig in die Krise stürzten.

03.10.24- Henri Selmer: Vom Klarinettisten zum Instrumentenbauer – Teil 1

Henri Selmer, geboren 1858 in Mézières, wuchs als Sohn von Charles Frédéric Selmer auf und entwickelte früh eine enge Verbindung zur Musik. Nach seinem Studium am Pariser Konservatorium und einer erfolgreichen Karriere als Klarinettist – unter anderem als Solist der "Garde Républicaine" und Klarinettist an der "Opéra Comique" – erkannte er das Potenzial, das in der Herstellung von Zubehör für Holzblasinstrumente lag. 1885 begann er, Blätter und Mundstücke zu produzieren, und startete damit seine unternehmerische Laufbahn.
Dank seiner vielen Kontakte in die Musikwelt und des hohen Bedarfs an erstklassigem Spielmaterial wuchs das Sortiment von Henri Selmer bald über die anfänglichen Produkte hinaus. Im Jahr 1898 nahm er die Produktion von Klarinetten in Angriff. Zusammen mit einem Angestellten fertigte er die Instrumente in seiner Werkstatt am Place Dancourt, am Fuße des Montmartre in Paris. Das gleiche Jahr brachte auch für seinen Bruder Alexandre wichtige Veränderungen: Er wurde Soloklarinettist im Boston Symphony Orchestra, was der Marke Selmer in den USA schnell zu Popularität verhalf.
Henri Selmers herausragende Instrumente wurden schon bald international anerkannt. Ein Meilenstein war die Verleihung der Goldmedaille bei der Weltausstellung 1905 in Saint Louis. Durch die Arbeit von Alexandre Selmer in den Vereinigten Staaten wurde die Marke auch dort zunehmend bekannt und etablierte sich rasch auf dem amerikanischen Markt.
Bereits im Jahr 1910 beschäftigte Henri Selmer in Paris ein Dutzend Facharbeiter, und das Angebot an Instrumenten erweiterte sich ständig. Neben Klarinetten stellte Selmer nun auch Oboen, Fagotte, Flöten und eine wachsende Anzahl an Zubehör her. Alexandre Selmer, der seit 1909 im New York Philharmonic Orchestra unter Gustav Mahler spielte, kehrte 1910 nach Paris zurück. Die amerikanischen Geschäfte überließ er seinem Schüler Georg Bundy, was zur späteren Gründung der eigenständigen Firma SELMER USA führte, die eigene Instrumente in den USA produzierte.
Der Erfolg des Unternehmens und die steigende Nachfrage machten eine größere Produktionsstätte nötig.

02.10.24- Ludwig Drum Company: Die Anfänge 1900-1919 / 1. Teil

Die amerikanische Schlagzeugfirma Ludwig wurde 1909 von den Brüdern Theobald Ludwig und William F. Ludwig in Chicago gegründet. Ihre Familie war 1887 aus Deutschland in die USA ausgewandert. Das Unternehmen begann unter dem Namen "Ludwig & Ludwig" und war von Beginn an von Innovationsgeist geprägt. In der Anfangszeit widmeten sich die Ludwigs der Entwicklung von Schlaginstrumenten, die sowohl die Bedürfnisse professioneller Musiker als auch den Anforderungen des Marktes gerecht werden sollten.

Die Anfänge und die Entwicklung der Ludwig & Ludwig Drum Company
1909 markierte das Gründungsjahr der Ludwig & Ludwig Drum Company. Die erste große Innovation, die das Unternehmen hervorbrachte, war das Ludwig Bass Drum Pedal, das ebenfalls im Jahr 1909 entwickelt wurde. Dieses Pedal war eine echte Revolution in der Welt der Schlagzeuge, da es Drummern ermöglichte, mit höherer Geschwindigkeit und größerer Kontrolle über die Bass Drum zu spielen. Diese Neuerung führte schnell zur Etablierung der Ludwig & Ludwig Drum Company als wichtigen Namen im Musikgeschäft.
1911 brachte Ludwig ihr erstes Modell einer Pauke auf den Markt, das ebenfalls von Musikern gut aufgenommen wurde. Diese Pauke sollte die Grundlage für weitere Fortschritte im Bereich der Konzertperkussion sein.
Die Brüder waren bestrebt, ihre Firma zu einer der führenden in der Herstellung von Perkussionsinstrumenten zu machen. Sie legten großen Wert auf die Verbesserung der Spielbarkeit und die Qualität der Instrumente, was dazu führte, dass Ludwig & Ludwig innerhalb kürzester Zeit ein gutes Renommee erwarb.

Der Verlust von Theobald Ludwig und die Herausforderungen des Ersten Weltkriegs
1918 erlitt das Unternehmen einen schweren Verlust, als Theobald Ludwig während der großen Grippeepidemie verstarb. Sein Tod bedeutete für die Firma nicht nur einen emotionalen Rückschlag, sondern auch eine große Herausforderung in Bezug auf die Fortführung der Geschäfte. William F. Ludwig war von diesem Verlust stark betroffen, führte jedoch das Unternehmen alleine weiter und setzte die gemeinsamen Visionen um.
In dieser Zeit wurde die Firma zusätzlich durch die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs belastet, insbesondere durch Einschränkungen im Bezug auf Rohmaterialien, die für die Produktion der Instrumente benötigt wurden. Dennoch gelang es William Ludwig, das Unternehmen durch diese schwierige Phase zu manövrieren und die Basis für weitere Erfolge in den kommenden Jahrzehnten zu schaffen.

Fazit
Die Jahre 1909 bis 1919 stellten die Anfänge und die ersten großen Herausforderungen der Ludwig Drum Company dar. Mit der Entwicklung des ersten Bass Drum Pedals legten William und Theobald Ludwig den Grundstein für ihren Erfolg in der Welt der Schlaginstrumente. Trotz der Schwierigkeiten, die durch den Ersten Weltkrieg und den Verlust von Theobald Ludwig verursacht wurden, setzte William F. Ludwig die Vision fort und etablierte Ludwig & Ludwig als einen der bekanntesten Hersteller von Perkussionsinstrumenten. Bereits in dieser frühen Phase legten sie die Grundlage für den späteren Erfolg und die weitreichende Bekanntheit der Ludwig-Marke, die später als „The Most Famous Name on Drums“ berühmt werden sollte.

30.09.24- 135 Jahre Höfner: Eine Tradition der Innovation und Handwerkskunst

1887 von Karl Höfner gegründet, blicken wir im Jahr 2022 auf stolze 135 Jahre Firmengeschichte zurück! Diese Jahre sind geprägt von reichhaltiger Erfahrung im Bau von Streich- und Zupfinstrumenten, durch Zeiten voller Herausforderungen und Erfolgsmomente, und von einer stetigen Weiterentwicklung. Unser Ziel ist es, auch nach all dieser Zeit modern und innovativ zu bleiben und weiterhin Instrumente zu schaffen, die sowohl in ihrer Qualität als auch in der Nachhaltigkeit überzeugen. Mit unserer Liebe zum Detail und dem Engagement für den Schutz unseres Planeten bleiben wir den Werten unseres Familienunternehmens treu – seit 1887.
Die Anfänge der Firma Höfner gehen auf den Gitarren- und Geigenbauer Karl Höfner (* 1864; † 1955) zurück, der das Unternehmen im Dezember 1887 in Schönbach gründete – dem heutigen Luby in Tschechien. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts stieg Höfner zum größten Hersteller von Streich- und Zupfinstrumenten im deutschsprachigen Raum auf und gewann internationale Anerkennung.
Im Jahr 1919 sowie 1921 traten Karls Söhne, Josef und Walter Höfner, in das Familienunternehmen ein. Zu dieser Zeit wurde auch die Akustikgitarre, speziell die Konzertgitarre, in das Produktionssortiment aufgenommen, wodurch die Firma Höfner bald zur Marktführerin in diesem Bereich wurde. Bereits 1937 beschäftigte das Unternehmen etwa 337 Mitarbeiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung aus dem Sudetenland erfolgte 1948 ein erster Neustart in Möhrendorf, bevor 1950 der Sitz nach Bubenreuth in Bayern verlegt wurde.
Ein Meilenstein der Firmengeschichte war die Entwicklung des Halbresonanz-E-Basses Mitte der 1950er Jahre. Unter dem Modellnamen Höfner 500/1 bekannt geworden, fand dieser Bass als „Beatle-Bass“ große Berühmtheit – vor allem dank Paul McCartney, der ihn seit Beginn seiner Karriere bei den Beatles spielt und bis heute verwendet. Dieses ikonische Instrument verhalf Höfner zu einer weltweit gefragten Stellung im Bereich der E-Bässe.
1994 wurde das Familienunternehmen in die Boosey & Hawkes Group integriert, ein britisches Traditionsunternehmen im Bereich der Musikvermarktung und des Instrumentenbaus. In den darauffolgenden Jahren wurde die Produktionsinfrastruktur bei Höfner modernisiert. Ein Neubau im nahe gelegenen Hagenau 1997 markierte einen weiteren Schritt nach vorn, der auch den Umzug des Firmensitzes von Bubenreuth dorthin mit sich brachte.
Mit Gerhilde Höfner, verheiratete Benker, die 1957 in die Firma eintrat, und ihrem Ehemann Christian Benker ab 1963, blieb das Unternehmen stets familiengeführt. 1982 folgte ihre Tochter Birgitt Lichthardt in das Unternehmen. Nach dem Verkauf der Boosey & Hawkes Instrumentenbausparte im Jahr 2003 wurde Höfner 2004 durch ein Management-Buy-out unter der Leitung von Klaus Schöller und Ulrike Schrimpff wieder unabhängig und kehrte als Karl Höfner GmbH & Co. KG zu seinen familiären Wurzeln zurück.
Heute gibt es neben den in Deutschland gefertigten Höfner-Instrumenten auch preisgünstigere Varianten, die in China (HCT-Serien) und Indonesien (Ignition-Serien) hergestellt werden. Auch diese Instrumente tragen stolz den Namen Höfner, mit Ausnahme der Verithin Hollow-Body-E-Gitarre, die als „Verythin“ vermarktet wird.
Unser 135-jähriges Bestehen ist eine Feier des handwerklichen Könnens, der Leidenschaft und der Tradition – alles Werte, die uns zu dem machen, was wir heute sind: ein stolzes Familienunternehmen mit Blick in die Zukunft.

20.09.24- Die Geschichte und Innovationen von Savarez: Führender Saitenhersteller seit 1770

Savarez, der renommierte französische Saitenhersteller, bietet seit über 250 Jahren eine beeindruckende Vielfalt an Saiten für Gitarren und Streichinstrumente. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1770 zurück, als die Familie Savaresse in Paris mit der Herstellung von Darmsaiten begann. Seitdem hat Savarez immer wieder technologische Meilensteine gesetzt, die den Klang und die Spielweise von Musikinstrumenten maßgeblich beeinflusst haben.

Die Saiten von Savarez umfassen heute eine breite Palette an Materialien, die jeweils spezifische klangliche und spielerische Eigenschaften bieten:

Darmsaiten: Historisch aus Naturdarm gefertigt, sind sie heutzutage weitgehend durch künstliche Materialien ersetzt worden.
Nylonsaiten: Ein Durchbruch kam 1938 mit der Entwicklung der ersten Polyamidsaiten durch das Chemieunternehmen DuPont. Diese Innovation ersetzte die bis dahin dominierenden Darmsaiten für Konzertgitarren. Savarez war einer der ersten Hersteller, der die Nylonsaite perfektionierte, was ihnen weltweite Anerkennung einbrachte.
Carbonsaiten: Moderne Saiten aus Polyvinylidenfluorid (PVDF), die sich durch ihre geringere Dicke und hohe Spannung auszeichnen. Sie bieten eine klare und laute Tonwiedergabe, sind jedoch in der Spielbarkeit anspruchsvoller, insbesondere bei Techniken wie dem Vibrato oder Abzugsbindungen.
Stahlsaiten: Vor allem bei Westerngitarren im Einsatz, erzeugen sie im Vergleich zu Nylonsaiten einen helleren und lauteren Klang. Savarez bietet auch Stahlsaiten mit umwickelten Kernen, was den Basssaiten zusätzliche Tiefe und Resonanz verleiht.

Ein Markenzeichen von Savarez ist die präzise Umwicklung der dickeren Bass-Saiten (E, A, D) mit veredelten Drähten, die einen flexiblen Kern umgeben. Dies sorgt für eine ausgewogene Mischung aus Flexibilität und Stärke, die besonders bei klassischen und Flamenco-Gitarren geschätzt wird.
Die Innovationen von Savarez erstrecken sich auch auf die Lebensdauer der Saiten. Gitarrensaiten sind in hohem Maße anfällig für Verschleiß durch Luftfeuchtigkeit, Schweiß und Fett der Haut. Um dem entgegenzuwirken, setzt Savarez auf spezielle Beschichtungen und Materialien, die die Lebensdauer verlängern und den Klang über einen längeren Zeitraum konstant halten.
Die verschiedenen Spannungsgrade der Savarez-Saiten, von normal bis extra hart, ermöglichen es Gitarristen, den Klang und die Spielbarkeit exakt auf ihre Bedürfnisse anzupassen. Für Jazz- und Flamenco-Gitarristen sind die Saiten von Savarez ebenso eine erste Wahl wie für klassische Gitarristen, die eine perfekte Balance zwischen Spielkomfort und Klangqualität suchen.
Berühmte Musiker wie Django Reinhardt prägten den Klang von Savarez-Saiten, und auch heute greifen viele Virtuosen und professionelle Gitarristen auf die jahrhundertelange Expertise und Qualität des Unternehmens zurück.

13.09.24- Noel Gallaghers E-Gitarre (Gibson ES-355) für mehr als 130.000 Pfund versteigert

Noel Gallaghers berühmte E-Gitarre wurde für die beeindruckende Summe von 132.000 Pfund versteigert, was umgerechnet rund 153.000 Euro entspricht. Der Verkauf des Instruments, das eng mit der Karriere des ehemaligen Oasis-Gitarristen verbunden ist, zog großes Interesse auf sich. Das gesteigerte Kaufinteresse kam vor allem durch die kürzliche Ankündigung der Gallagher-Brüder, dass sie 2025 für eine lang erwartete Reunion-Tour zusammenkommen werden.
Die Gitarre spielte eine zentrale Rolle in den musikalischen Erfolgen von Oasis und wurde bei zahlreichen ikonischen Auftritten genutzt. Fans und Sammler weltweit boten auf das Instrument, das einen besonderen Platz in der Geschichte der Britpop-Band einnimmt. Die Summe übertraf die ursprünglichen Schätzungen bei Weitem und zeigt die anhaltende Beliebtheit von Noel Gallagher und seiner Musik.
Die Nachricht über die bevorstehende Reunion von Noel und Liam Gallagher löste in der Musikwelt große Begeisterung aus, da die beiden Brüder seit ihrer Trennung im Jahr 2009 nicht mehr gemeinsam aufgetreten sind. Die Tour im Jahr 2025 wird sicherlich ein Highlight für Britpop-Fans und verspricht, alte Konflikte zwischen den beiden wieder zusammenzubringen – zumindest auf der Bühne.
Die Versteigerung der Gitarre gilt als Symbol für den Beginn einer neuen Ära für Oasis und ihre treuen Anhänger.

Die Gitarre, die Noel Gallagher für über 130.000 Pfund versteigert hat, ist eine Gibson ES-355, ein legendäres Modell, das für seinen einzigartigen Klang und seine Qualität bekannt ist. Hier sind einige Besonderheiten und Details zu diesem Instrument:

Modell: Gibson ES-355
Typ: Semi-akustische E-Gitarre
Korpus: Der Korpus der ES-355 besteht aus laminiertem Ahorn, was für einen warmen und dennoch klaren Klang sorgt. Die Semi-akustik-Bauweise bietet eine Mischung aus den Vorteilen von akustischen und elektrischen Gitarren, mit einem charakteristischen Resonanzraum, der den Klang voluminöser und runder macht.
Hals und Griffbrett: Der Hals besteht meist aus Mahagoni, während das Griffbrett oft aus Ebenholz gefertigt ist, was eine glatte Bespielbarkeit und ein präzises Spielgefühl bietet. Das Griffbrett ist außerdem mit markanten Block-Inlays verziert.
Tonabnehmer: Die Gitarre ist in der Regel mit zwei Humbucker-Tonabnehmern ausgestattet, die einen kraftvollen und vielseitigen Klang liefern, der sowohl für klare Clean-Sounds als auch für verzerrte Rock-Riffs geeignet ist.
Bigsby Vibrato: Viele Versionen dieses Modells – wie auch bei Gallagher – sind mit einem Bigsby Vibrato-System ausgestattet, das für subtile Vibrato-Effekte sorgt und das Spiel noch dynamischer macht.

Verbindung zu Noel Gallagher:
Noel Gallagher ist bekannt dafür, eine Vorliebe für Gibson-Gitarren zu haben, insbesondere für die ES-355. Dieses Modell war häufig bei seinen Auftritten mit Oasis und später auch bei seiner Solokarriere zu sehen. Es wurde bei vielen seiner bekanntesten Songs und Live-Performances eingesetzt, darunter auch Hits wie „Wonderwall“ und „Don’t Look Back in Anger“.
Die Versteigerung dieser Gitarre war besonders für Sammler und Fans von Bedeutung, da sie nicht nur ein hochwertiges Instrument darstellt, sondern auch ein starkes Stück Musikgeschichte, das eng mit den prägenden Jahren von Oasis und dem Britpop verbunden ist.

26.08.24- Die besten klassischen Gitarren 2024: Eine Auswahl an Top-Nylon-Saiten, Flamenco- und Hybrid-Akustikgitarren

Godin MultiAc Nylon

Die klassische Gitarre ist nicht einfach eine Variante der akustischen Gitarre, sondern ein eigenständiges Instrument mit einem einzigartigen Spielgefühl, Klang und einer speziellen Spieltechnik. Ob Sie neu in der Welt der klassischen Gitarren sind oder nach Ihrem nächsten Kauf suchen, unsere Auswahl der besten klassischen Gitarren deckt alles ab, von einsteigerfreundlichen bis hin zu professionellen Instrumenten.
Wenn Sie neu in der Welt der klassischen Gitarren sind, sollten Sie auf die breitere Halsbreite achten, die für diejenigen, die diesen Gitarrentyp nicht gewohnt sind, überraschend sein kann. Die Saiten sind außerdem typischerweise weiter auseinander angeordnet, um das Fingerpicking und Techniken wie Tremolo-Picking zu erleichtern. Es gibt klassische Gitarren mit Tonabnehmern und Cutaways sowie sogenannte „Crossover“-Gitarren, die sich eher wie eine Standard-Stahlsaitengitarre anfühlen.

Unsere Top-Picks

Taylor Academy 12e-N – Bestes Gesamtpaket
Die Taylor Academy 12e-N überzeugt durch ihre hervorragende Bespielbarkeit, den Preis und einen großartigen Klang. Sie bietet eine präzise Verarbeitung und ein vielseitiges Klangspektrum, das sich für fast jedes akustische Genre eignet.

Yamaha CG122MS – Beste Gitarre für Anfänger
Die Yamaha CG122MS ist die beste Wahl für Anfänger, da sie Erschwinglichkeit und Qualität vereint. Mit einer massiven Fichtendecke erzeugt sie einen hellen, aber ausgewogenen Klang, der ideal für den Einstieg in die Welt der klassischen Musik ist.

Cordoba F7 Paco Flamenco – Beste Flamenco-Gitarre
Für diejenigen, die Flamenco spielen möchten, ist die Cordoba F7 Paco Flamenco eine ausgezeichnete Wahl. Sie bietet eine solide Decke, eine niedrige und leicht spielbare Saitenlage sowie eine praktische Schlagplatte, die perfekt für die typische Flamenco-Technik ist.

Weitere Optionen:
Martin 16 Series 000C12-16E Nylon – Beste High-End-Gitarre
Eine hochwertige Crossover-Gitarre für ernsthafte Spieler, die ein erstklassiges Klang- und Spielerlebnis suchen.

Godin MultiAc Nylon Encore – Beste Gitarre mit Tonabnehmer
Eine dünne, halbhohle Gitarre, ideal für Musiker, die regelmäßig auftreten und einen gleichbleibenden, verstärkten Klang benötigen.

Yamaha NTX1 – Beste Crossover-Gitarre
Eine der besten Crossover-Gitarren, die sich ideal für Spieler eignet, die von traditionellen akustischen oder elektrischen Gitarren auf eine Nylon-Saiten-Gitarre umsteigen möchten.

Ob Sie Anfänger sind, Flamenco spielen oder eine High-End-Gitarre suchen – in dieser Auswahl finden Sie garantiert das richtige Instrument für Ihre Bedürfnisse.

14.08.24- Hannabach Gitarrensaiten: Ein Synonym für Qualität, Tradition und über 150 Jahre Erfahrung

Hannabach Silver 200

Hannabach ist ein renommierter Hersteller von Gitarrensaiten, dessen Wurzeln tief in der Geschichte der Musikinstrumentenherstellung verankert sind. Mit über 150 Jahren Erfahrung in der Saitenherstellung steht Hannabach für Handwerkskunst, Qualität und Tradition. Ihre Saiten sind bei professionellen Musikern und Liebhabern weltweit gleichermaßen beliebt.

Die Anfänge: Wurzeln im Erzgebirge
Die Geschichte von Hannabach begann im idyllischen Ort Luby, früher bekannt als Schönbach/Eger, am Fuße des Erzgebirges. Diese Region ist als „Wiege“ der böhmischen und deutschen Musikinstrumentenherstellung bekannt, da das milde Klima und die Schutzfunktion der Berge ideale Bedingungen für den Anbau von Fichten- und Ahornbäumen boten. Diese Hölzer eigneten sich hervorragend als Rohmaterial für Zupf- und andere Saiteninstrumente, was die Region berühmt für ihre Kunst der Gitarren- und Geigenherstellung machte.
Im Jahr 1869 gründete Anton Hannabach die „Anton Hannabach, Musikinstrumenten- und Saitenfabrikation“ in Eger/Böhmen. Neben dem Handel mit Instrumenten begann er auch mit der handwerklichen Herstellung von hochwertigen Musiksaiten. Sein Sohn Karl Hannabach übernahm 1910 den Familienbetrieb und setzte die Tradition fort. Karl hatte zwei Söhne, Arthur und Adolf, die ebenfalls in die Fußstapfen ihrer Vorfahren traten und das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern neu aufbauten.
Nach dem Krieg ließ sich die Familie Hannabach in Bayern nieder. Arthur zog nach Bubenreuth, wo er sich auf den Gitarrenbau spezialisierte, während Adolf nach Egglkofen zog und zusammen mit seiner Frau Elisabeth und Sohn Werner die Saitenherstellung fortsetzte. Der Betrieb wurde von Grund auf neu aufgebaut, und trotz bescheidener Anfänge wuchs das Unternehmen schnell. 1956 erwarb die Familie ein Grundstück am Sonnenweg, wo sich noch heute der Firmensitz befindet.

Eine neue Generation führt die Tradition fort
1962 trat Werner Hannabach in das Unternehmen ein und führte die Tradition mit Unterstützung seiner Frau Maridi weiter. Ihre Söhne Uwe und Jörg kamen schon in jungen Jahren in Kontakt mit dem Familienunternehmen. Uwe trat 1991 in die Firma ein und wurde 1995 zum leitenden Geschäftsführer ernannt. Jörg hingegen entschied sich für eine professionelle Musikerkarriere.

Produkte und Innovationen
Hannabach bietet eine breite Palette von Gitarrensaiten an, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Musikern zugeschnitten sind. Zu den bekanntesten Produkten zählen die 815er Silver Special und die 827er Flamenco Saiten, die für ihre hervorragende Klangqualität und Langlebigkeit geschätzt werden. Die Innovationen von Hannabach umfassen die Verwendung von speziellen Materialien wie Nylon und versilbertem Kupfer, die den Saiten eine besondere Klangfarbe und Haltbarkeit verleihen.

Weiterführung der Tradition
Die Hannabach-Familientradition ist tief in der Firma verwurzelt. Werner Hannabach ist noch immer aktiv im Tagesgeschäft tätig und bringt seine jahrzehntelange Erfahrung in die Produktentwicklung und Prozessoptimierung ein. Dies garantiert die Fortführung und Beständigkeit dieser hervorragenden Saiten im Zeichen des Hannabach-Erbes.

Hannabach Gitarrensaiten sind mehr als nur ein Zubehörteil für klassische Gitarristen – sie sind ein integraler Bestandteil des Instruments und tragen wesentlich zum Klang und zur Spielbarkeit bei. Mit einer langen Tradition und einem unermüdlichen Streben nach Perfektion hat sich Hannabach als eine der führenden Marken in der Welt der klassischen Gitarre etabliert. Für Gitarristen, die höchste Ansprüche an ihre Saiten stellen, sind Hannabach Saiten eine ausgezeichnete Wahl.

13.08.24- Auktion von Prince-Gitarre: Überzogene Preise für Popkultur-Memorabilia im Fokus

Sotheby’s, traditionell bekannt für den Verkauf von Kunstwerken und Luxusartikeln, erweitert sein Portfolio um Popkultur-Memorabilia. Ende dieses Monats wird das Auktionshaus in London erstmals eine Popkultur-Auktion veranstalten, die vom 29. August bis zum 12. September läuft. Ein Highlight der Auktion ist eine Vox HDC-77 Semi-Hollow-E-Gitarre, die von Prince gespielt wurde. Die Gitarre wird auf bis zu 383.000 US-Dollar geschätzt – eine Summe, die viele als überzogen betrachten könnten.
Während diese Gitarre sicherlich ein Stück Musikgeschichte darstellt, stellt sich die Frage, ob der hohe Preis gerechtfertigt ist oder ob hier lediglich der Hype um verstorbene Musikikonen ausgenutzt wird. Prince benutzte die sogenannte „Blackburst“-Gitarre während seiner Tourneen in den frühen 2010er Jahren mit der Band 3rdeyegirl. Zwar ist die Verbindung zu einem legendären Musiker wie Prince unbestreitbar, doch der aufgerufene Preis erscheint in Relation zu ihrer historischen Bedeutung überhöht.
Auch andere Musikgegenstände werden zu hohen Preisen erwartet. Ein Steinway-Flügel aus den Abbey Road Studios, der von Musikgrößen wie Paul McCartney und Pink Floyd genutzt wurde, soll bis zu 255.000 US-Dollar einbringen. Obwohl das Instrument zweifellos eine wichtige Rolle in der Musikgeschichte spielte, werfen diese Preiserwartungen Fragen auf, ob hier eher der Mythos der Abbey Road Studios als tatsächlicher Sammlerwert verkauft wird.
Katherine Schofield, Leiterin der Popkultur bei Sotheby’s, betont das Interesse an solcher Ausrüstung und verweist auf den Verkauf einer Abbey Road-Aufnahmekonsole im Jahr 2017, die ebenfalls hohe Preise erzielte. Doch auch hier könnte man argumentieren, dass die Auktion mehr auf emotionalen Wert als auf reale wirtschaftliche oder historische Werte setzt.
Darüber hinaus werden Gitarren von Noel Gallagher und Filmrequisiten wie ein Gladiatorenkostüm aus einer kommenden „Gladiator“-Fortsetzung versteigert. Die Preise für diese Objekte liegen ebenfalls im sechsstelligen Bereich, was die Frage aufwirft, ob hier Sammlerleidenschaft oder Spekulation die Preise in die Höhe treibt.
Die steigenden Preise für Popkultur-Memorabilia spiegeln einen Trend wider, der zunehmend kritisiert wird: Die Kommerzialisierung von Erinnerungsstücken und der daraus resultierende Anstieg ihrer Preise. Während einige diese Gegenstände als wertvolle Investitionen sehen, bleibt für viele die Frage, ob solche Auktionen tatsächlich den kulturellen Wert dieser Objekte würdigen oder ob sie lediglich den finanziellen Gewinn in den Vordergrund stellen.

31.07.24- AER Verstärker: Klangqualität und Handwerkskunst aus Deutschland

AER Amp COMPACT-60

Die Firma AER (Audio Electric Research) aus Velbert in der Bundesrepublik Deutschland hat sich seit vielen Jahren als führender Hersteller von Verstärkern für akustische Instrumente und Stimmen etabliert. Ihre Verstärker gelten in der Musikszene als Referenzklasse und sind für ihre herausragende Klangqualität und Robustheit bekannt.

Produktlinien und Philosophie
AER bietet vier Hauptproduktlinien an:
Acoustic Line: Diese Linie ist speziell für akustische Instrumente entwickelt und bietet eine präzise und authentische Klangwiedergabe.
Bass Line: Für Bassisten, die auf der Suche nach kraftvollen und klaren Bässen sind, ohne Kompromisse bei der Klangtreue einzugehen.
PA Line: Professionelle Lautsprechersysteme für den Einsatz in unterschiedlichsten Veranstaltungsumgebungen.
Accessories Line: Ergänzungsprodukte wie Ständer, Taschen und weiteres Zubehör, um die Nutzung der AER-Verstärker optimal zu gestalten.

Die Philosophie von AER basiert auf kontinuierlicher Produktentwicklung und der engen Zusammenarbeit mit Musikern. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, Produkte zu entwickeln, die den höchsten Ansprüchen von professionellen Musikern gerecht werden. Alle Produkte von AER werden nicht nur in Velbert mit großer Sorgfalt und Fachwissen entwickelt, sondern auch vor Ort gefertigt.

Qualität „Made in Germany“
Ein wesentliches Merkmal der AER-Verstärker ist die Fähigkeit, den Klang eines Instruments so natürlich und authentisch wie möglich wiederzugeben. Dabei legt AER großen Wert auf Benutzerfreundlichkeit: Die Verstärker sind einfach zu bedienen, kompakt und dennoch leistungsstark. Die Produkte sind auf Langlebigkeit ausgelegt und bieten eine dynamische und starke Klangwiedergabe, die auch nach jahrelangem Gebrauch nichts von ihrer Qualität einbüßt.

Ein Beispiel für die Ingenieurskunst von AER ist der Compact XL, ein 200-Watt-Verstärker, der mit einem innovativen Power-Amp-Design für einen enormen Headroom sorgt. Mit einem Gewicht von nur 11,2 kg ist er leicht transportierbar und eignet sich hervorragend für Musiker, die oft unterwegs sind. Der Verstärker bietet zwei Kanäle, die sich ideal für den Einsatz mit akustischen Instrumenten und hochwertigen Kondensatormikrofonen eignen. Die Kombination aus einem 8-Zoll-Custom-Speaker und einem 1-Zoll-Dome-Tweeter erweitert den Tonumfang zusätzlich.

Musikerstimmen
Viele renommierte Musiker schätzen die Verstärker von AER für ihren warmen und natürlichen Klang. Die niederländischen Sinti-Gitarristen Mozes und Johnny Rosenberg sind begeisterte Nutzer der AER-Verstärker. Mozes Rosenberg lobt die natürliche Klangwiedergabe seines Verstärkers und betont, dass er bei kleineren Auftritten sogar auf eine PA-Anlage verzichten kann. Johnny Rosenberg hebt die perfekte Eignung für den Gipsy-Jazz-Rhythmus hervor und betont, dass er für seine Ansagen und den Gesang keine separate Anlage mehr benötigt.

Fazit
AER Verstärker sind nicht nur ein technisches Werkzeug, sondern ein Ausdruck von handwerklicher Präzision und musikalischem Feingefühl. Mit ihrer Hingabe zur Qualität und der kontinuierlichen Entwicklung neuer Produkte bleibt AER eine der führenden Marken für Musiker, die höchsten Wert auf Klangqualität und Langlebigkeit legen.

26.07.24- Wachstum des globalen E-Gitarrenmarktes: Trends, Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Der globale Markt für E-Gitarren wird laut Technavio von 2024 bis 2028 voraussichtlich um 1,45 Milliarden USD wachsen, mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 10,43%. Das Marktwachstum wird durch die steigende Nachfrage nach musikbezogenen Freizeitaktivitäten und den Trend zum Online-Handel angetrieben. Allerdings stellt die zunehmende Verbreitung virtueller Musikinstrumente und Musikproduktionssoftware eine Herausforderung dar. Zu den wichtigen Marktakteuren gehören CorTek Corp., Dean Guitars, Farida, Fender Musical Instruments Corp., Gibson Brands Inc., und Yamaha Corp.
Der Online-Handel von Musikinstrumenten wächst aufgrund der verbesserten Sichtbarkeit und Reichweite schneller als der traditionelle Handel. Faktoren wie zunehmende Internetnutzung, mobile Geräte und das Bewusstsein für Online-Plattformen fördern diesen Trend. Vorteile wie sichere Transaktionen, vielfältige Zahlungsmethoden, einfache Rückgaben und 24/7-Einkaufsmöglichkeiten stärken den Online-Verkauf. Plattformen wie Amazon.com erhöhen die Nachfrage, da Verbraucher bequem von zu Hause aus bestellen können.
Besonders bei Millennials und Jugendlichen ist die Nachfrage nach E-Gitarren hoch. Live-Konzerte und Musikfestivals fördern die Nachfrage nach Solidbody-E-Gitarren. Musikunterricht und Schulprogramme integrieren zunehmend digitale Musiktools. Online-Plattformen und Internetzugang erleichtern den Zugang zu digitaler Notenmusik und cloudbasierten Systemen. Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Praktiken stehen bei Herstellern im Fokus. Das Marktsegment für Zubehör wie Verstärker und Effektpedale wächst ebenfalls stark.
Die Verbreitung von Musikproduktionssoftware und virtuellen Musikinstrumenten stellt eine Herausforderung für den E-Gitarrenmarkt dar. Insbesondere in entwickelten Ländern wie den USA und Deutschland bevorzugen Komponisten zunehmend Softwarelösungen wegen ihrer Mobilität und Bequemlichkeit. Apple Inc. bietet mit GarageBand eine beliebte Musiksoftware an, die eine umfassende Klangbibliothek und Instrumenten-Presets umfasst. Der Anstieg des Verkaufs von Mobilgeräten und Laptops fördert die Beliebtheit von Musikproduktionssoftware weiter.
Zusammenfassend wächst der Markt für E-Gitarren dank der Beliebtheit bei Musikern und Musikliebhabern. Hersteller und Einzelhändler bieten eine Vielzahl von Modellen an, die unterschiedliche Budgets und Vorlieben bedienen. Technologische Fortschritte und innovative Designs erweitern die Attraktivität der Instrumente. Nachhaltigkeit und digitale Integration spielen eine zunehmende Rolle. Der Markt profitiert vom wachsenden globalen Musikinteresse und der steigenden Nachfrage nach E-Gitarren, die eine Mischung aus Tradition und Innovation bieten.

19.07.24- Gitarre auf Reisen: So klappt's!

Die Urlaubszeit ist da und die Frage stellt sich: Wohin mit der geliebten Gitarre? Im vollgepackten Auto oder mit dem Trekkingrucksack auf dem Rücken ist oft einfach kein Platz. Abhilfe schafft ein Reise-Setup oder auch eine Travel Guitar! In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um Ihre Gitarre problemlos auf Reisen mitzunehmen.

Welche Möglichkeiten gibt es?
Die einfachste Lösung ist natürlich eine akustische Gitarre. So können Sie ohne Verstärker und Kabel überall Musik machen. Allerdings ist der Klang nicht so vielseitig wie bei einer E-Gitarre. Wenn Sie auch auf Reisen nicht auf den E-Gitarrensound verzichten möchten, ist eine Reisegitarre die perfekte Wahl. Diese kompakten Instrumente sind deutlich kleiner und leichter als eine normale E-Gitarre und lassen sich platzsparend verstauen. Es gibt viele verschiedene Modelle von Reisegitarren auf dem Markt, von preiswerten Einsteigermodellen bis hin zu hochwertigen Instrumenten für Profis. Zu den beliebtesten Modellen gehören die Harley Benton TravelMate, Taylor Baby Mahogany BT2, Cort Earth Mini, Fender Sonoran Mini All Mahogany und Lakewood C-14.
Soll es auch unterwegs elektrisch klingen, gibt es zwei Möglichkeiten: Mit einem Kopfhörerverstärker können Sie Ihre Gitarre ganz ohne Umgebungslärm spielen. Ein Mini-Amp ist die perfekte Lösung, wenn Sie auch unterwegs Ihren E-Gitarrensound mit anderen teilen möchten. Für Ihre Reisegitarre benötigen Sie natürlich auch eine passende Tasche oder einen Koffer. Achten Sie darauf, dass die Tasche gut gepolstert ist, um Ihr Instrument vor Stößen zu schützen. Packen Sie unbedingt Ersatzsaiten, ein Stimmgerät und weiteres Zubehör ein, das Sie unterwegs benötigen. Informieren Sie sich vor Ihrer Reise über die Einreisebestimmungen des Landes, das Sie besuchen. In einigen Ländern ist die Einfuhr von Musikinstrumenten reglementiert.
Mit diesen Tipps und dem richtigen Equipment sind Sie bestens gerüstet, um Ihre Gitarre auf Reisen mitzunehmen und überall Musik zu machen!

Weitere Informationen und Inspirationen:
Auf den Websites der Hersteller der genannten Produkte finden Sie weitere Informationen und detaillierte Tests.
Auf YouTube gibt es zahlreiche Videos, die Ihnen Tipps und Tricks für das perfekte Reise-Setup für Gitarren geben.
In spezialisierten Musikshops können Sie sich von Fachpersonal beraten lassen und verschiedene Reisegitarren ausprobieren.

14.07.24- "The Hitmaker": Die ikonische Stratocaster von Nile Rodgers und ihre außergewöhnliche Geschichte

Raph_PH, CC BY 2.0 Wikimedia Commons

Man sagt, dass alle Gitarren gleich geschaffen sind, was auf einer bestimmten Ebene vielleicht wahr ist, aber eine starke Vereinfachung darstellt. Doch einige Gitarren vollbringen außergewöhnliche Dinge, wenn sie in die richtigen Hände gelangen – und es ist sicherlich wahr, dass manche Gitarren mehr Platten verkaufen als andere. Wenige Gitarren können so viele Albumverkäufe und Hits vorweisen wie die Stratocaster von Nile Rodgers, die er treffend „The Hitmaker“ nannte.
Die legendäre Stratocaster von Nile Rodgers, bekannt als „The Hitmaker“, hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Rodgers hat im Laufe seiner Karriere über 500 Millionen Alben verkauft, und die Hitmaker war stets an seiner Seite. Kaum eine andere Gitarre kann behaupten, auf so vielen klassischen Alben gespielt worden zu sein. In diesem Artikel beleuchten wir die Geschichte dieser außergewöhnlichen Gitarre, die ihren Namen mehr als verdient hat.
Nile Rodgers hat mit einer Vielzahl von Künstlern aufgenommen, darunter Chic, David Bowie, Michael Jackson, Madonna, Diana Ross, Duran Duran, Jeff Beck, INXS und Daft Punk. Es ist sicher zu sagen, dass die Hitmaker auf den meisten, wenn nicht allen seiner Alben und Kooperationen zu hören ist. Darüber hinaus hat Rodgers mit dieser Gitarre an zahlreichen Filmen und Videospielen gearbeitet. Der größte Hit der jüngeren Vergangenheit war wohl „Get Lucky“, der die charakteristische Klangfarbe der Hitmaker präsentiert. Dieser Song erreichte Platz 1 in 24 Ländern und wurde allein in den USA achtmal mit Platin ausgezeichnet.
Die Hitmaker ist eine 1960er Stratocaster mit einem Hals aus dem Jahr 1959 und einem Ahorn-Griffbrett, die Rodgers vor vielen Jahren in einem kleinen Laden in Miami Beach, Florida, im Tausch erwarb. Rodgers sagt, dass sie anders klingt als jede andere Stratocaster auf der Welt. In einem Interview für „On The Record“ gab Cory Wong einen Einblick, was die Hitmaker so einzigartig macht.
„Nile Rodgers und ich hatten beide die Vermutung, dass eine etwas dünnere Korpusgröße etwas mit dem Attack der Gitarre zu tun hat“, erklärte Wong. „Sie schickten Nile eine Kopie seiner Hitmaker, seiner berühmten Hitmaker-Gitarre. Und er meinte, sie klingt nicht gleich. Sie ist ein bisschen dicker als meine Gitarre. Daraufhin sagten sie: Moment, was? Sie hatten alles genau nach dem Jahr seiner Gitarre spezifiziert.“
Diese Unterschiede in der Bauweise machen die Hitmaker zu einem einzigartigen Instrument mit einem unverwechselbaren Klang, der auf unzähligen Hits zu hören ist. Die Geschichte der Hitmaker zeigt, wie besondere Instrumente in den richtigen Händen außergewöhnliche Musikgeschichte schreiben können.

05.07.24- Carlos Juan: Der Meister der Gitarren-Tonabnehmer

Carlos Juan (geboren 1956) ist weithin als eine der führenden Autoritäten im Gitarrengeschäft anerkannt. Der gebürtige Puerto Ricaner war in den späten 70er und 80er Jahren ein professioneller Gitarrist, bevor er 1990 seinen Gitarrenladen in Stuttgart eröffnete. Carlos' eigene Marke von Gitarrenverstärkern und Tonabnehmern, die ursprünglich für seine eigenen Konzerte entwickelt wurden, hat von den heutigen Spitzen-Gitarristen und der Fachpresse die höchsten Bewertungen erhalten und gilt als die „natürlichste und musikalischste Gitarrenverstärkung“, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist.
Carlos Juans Referenzliste ist lang und beeindruckend. Namen wie George Benson, Pat Metheny, John McLaughlin, Vicente Amigo, Badi Assad, Carlos Santana, Larry Coryell, Gary Moore, Charlie Byrd, Eric Clapton, Billy Gibbons, Bucky Pizzarelli, Babik Reinhardt, Al Di Meola und viele andere sind darauf zu finden. Bekannt für seine Aufmerksamkeit für kleinste Details, sein virtuoses Spiel und die einzigartige Klangmischung seines Repertoires, sind seine seltenen Solo-Konzerte wahre Kunstwerke. David Knopfler, Gründungsmitglied der Dire Straits, sagt: „Es gibt niemanden, dem ich mehr vertraue, wenn es um akustische Gitarrenverstärkung geht, als Carlos Juan.“
George Benson, der zwei der Jazz-Amp-Prototypen von Carlos besitzt, schätzt seine Einstellung und nennt ihn „einen sehr angenehmen Mann“. Larry Coryell bezeichnet Carlos' Jazz-Amp als „den Mercedes unter den Verstärkern“. Carlos' Verstärkungssysteme wurden dreimal für den Innovationspreis (2009, 2010 und 2013) nominiert, der vom deutschen Innovationspreis IT im Bereich Consumer Electronics verliehen wird, einer Initiative für den deutschen Mittelstand, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geleitet wird.
Carlos Juan hat mit seinen Produkten einen hohen Standard gesetzt und wird von vielen der bekanntesten Namen der Gitarrenwelt geschätzt. Seine Verstärker und Tonabnehmer sind für ihre herausragende Qualität und ihren natürlichen Klang bekannt und werden weltweit von Gitarristen bevorzugt. Mit seiner Hingabe zur Perfektion und seinem tiefen Verständnis für Musik hat Carlos Juan die Welt der Gitarrenverstärkung nachhaltig beeinflusst.

01.07.24- John Lennons legendäre Gitarre für Rekordsumme versteigert

Fast drei Millionen Dollar für ein Stück Musikgeschichte: Eine Gitarre von John Lennon, die lange als verschollen galt, ist am Mittwoch in New York für 2,9 Millionen Dollar (etwa 2,7 Millionen Euro) versteigert worden. Damit ist sie die teuerste jemals verkaufte Beatles-Gitarre.
Das zwölfsaitige Instrument vom Typ Hootenanny des deutschen Herstellers Framus wurde von Lennon in den 1960er Jahren gespielt. Es ist auf Fotos zum Album "Help!" und im gleichnamigen Film zu sehen. Nach Lennons Tod 1980 gelangte die Gitarre auf unbekanntem Weg auf einen Dachboden im südlichen England, wo sie mehr als 50 Jahre lang lagerte.
2022 wurde die Gitarre wiederentdeckt und aufwendig restauriert. Sie wurde dann im Rahmen einer Auktion des Auktionshauses Julien's Auctions in New York versteigert. Das Gebot von 2,9 Millionen Dollar kam telefonisch aus den USA.
Ein Stück Musikgeschichte: Die versteigerte Gitarre ist ein wichtiges Stück Musikgeschichte. Sie wurde von Lennon in einer prägenden Phase seiner Karriere gespielt und ist auf einigen seiner bekanntesten Aufnahmen zu hören. Der neue Besitzer der Gitarre hat nun ein einzigartiges Andenken an einen der größten Musiker aller Zeiten.
Rekordpreis: Der Preis von 2,9 Millionen Dollar ist ein neuer Rekord für eine Beatles-Gitarre. Die bisherige Bestmarke lag bei 485.000 Dollar, die 2019 für eine Rickenbacker 325-Gitarre von George Harrison gezahlt wurden.
Die Auktion: Die Auktion von Lennons Gitarre war ein großes Ereignis für Fans der Beatles und Sammler von Musikmemorabilia. Neben der Gitarre wurden auch andere Gegenstände aus Lennons Besitz versteigert, darunter Kleidung, Schmuck und Manuskripte.
Die Versteigerung von John Lennons Gitarre für 2,9 Millionen Dollar zeigt, wie groß die Nachfrage nach Erinnerungsstücken an den legendären Musiker ist. Die Gitarre ist ein wichtiges Stück Musikgeschichte und wird ihren neuen Besitzer wohl noch viele Jahre lang erfreuen.